Frühjahrsmüdigkeit oder Depression ?
Frühjahrsmüdigkeit oder Depression?
So verschieden ist die Welt, so verschieden ist man selbst. – Alles scheint seine oder eine Zeit zu haben, bei dem einen nie oder selten, bei dem anderen irgendwann und dann verstärkt, bei dem nächsten häufig oder immer …
Schaut man sich zu diesem Thema im Internet um, so scheint vermehrter Gesprächsbedarf durchaus vorhanden zu sein. Die von seiner Umwelt nicht wahr- und ernst genommenen Depressionen eines beruflich erfolgreichen Nationaltorwartes (Robert Enke) und sein Selbstmord haben die Öffentlichkeit zumindest für eine kurze Zeit sensibler für dieses Thema gemacht.
Gründe, in ein emotionales Loch zu fallen, depressiv zu werden gibt es neben naturbedingten Hormonumstellungen wie z.B. bei der Frühjahrsmüdigkeit (siehe vorherigen Beitrag) viele:
Längere Zeit andauernde Belastungen körperlicher und seelischer Art oder immer wiederkehrende belastende Umstände wie nicht auszuhaltender Erfolgsdruck, berufliche und/oder private Überforderung oder Niederlagen, körperlicher Stress und psychische Belastungen einer schwerwiegenden Krankheit, Ängste, oder stetige finanzielle Probleme, Schuldgefühle oder Liebeskummer können unseren Organismus so unter Druck setzen, dass irgendwann unsere Selbstheilungskräfte erschöpft sind.
Wie aber gehen wir dann mit uns und unseren Problemen um?
Für Außenstehende als scheinbar nichtig erscheinende Dinge können für den depressiv Betroffenen höchst schwerwiegend sein und fatale und gefährliche Folgen haben. Da bedarf es dann oft nur noch einer normalen Frühjahrsmüdigkeit, um in ein tiefes emotionales Loch zu fallen.
Ohne unter das oben beschriebene Raster zu fallen, wage ich mich jetzt immerhin, mir selber die Frage zu gestatten: Bin auch ich für Depressionen anfällig?
»Soll ich dem nachgehen oder wird alles dadurch nur noch schlimmer?«, ist sicherlich eine typische Frage eines erstmals Betroffenen, wie ich derzeit einer bin. Erst recht, wenn die Umwelt einen bisher immer nur als antriebsstark, gut gelaunt und letztendlich ohne »wirkliche« Probleme angesehen hat. Für nicht betroffene Außenstehende ist es kaum verständlich, wenn gerade solch ein Mensch sich beklagt. »Den Krebs hast du ja überstanden, eine dich umsorgende attraktive Frau an deiner Seite, und finanziell abgesichert bist Du auch!« -– Was will man mehr?!
Nichts habe ich überstanden, aber vieles ausgestanden, das Leben neu entdeckt, der Krebs scheint zum Stillstand gebracht … für all das bin ich unendlich und zu tiefst dankbar. – Doch ändert dies vorerst meine depressive Befindlichkeit nicht. – Stimmungen und Gemütsschwankungen lassen sich nicht auf Knopfdruck abändern oder ausschalten. Aber man kann daran arbeiten, dafür beten, alle Sinne und deren Wahrnehmungen öffnen!
Das tue ich, in dem ich z.B. darüber spreche und schreibe – und bin damit schon gleich wieder ein kleines Stück weiter in Richtung Heilung …
Herzlich,
Stephan
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Erst einmal nur Frühjahrsmüdigkeit
Trotz erster Sonnenstrahlen, trotz angenehmer Wohlfühltemperatur, trotz des extrem auftretenden Wachstums draußen in der Natur …
Alles regt, räkelt und bewegt sich, nur ich nicht … – Woran liegt’s?
Erst einmal nur Frühjahrsmüdigkeit
Zur Zeit legt die Natur, insbesondere unsere Pflanzenwelt ein Tempo vor, dem wir kaum folgen können.
Gerade haben wir den langen, Schnee reichen Winter (und das Schneeschaufeln) mit seinen dunklen Tagen hinter uns gelassen, überfällt uns mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen schon die Frühjahrsmüdigkeit. Über 50 % Prozent der Männer und noch mehr Frauen fühlen sich zwischen März und Mai davon betroffen.
Habe ich bisher darüber nur verständnislos lächeln können, fühle ich mich in diesem Jahr erstmals total betroffen.
Einige haben unter Frühjahrmüdigkeit immer schon gelitten, andere wie ich erst jetzt mit zunehmendem Alter und nach scheinbar vorerst überstandener Krisenzeit (Krebsbefund »Nur noch wenige Monate Restlebenslaufzeit«): Unsere körperlichen und psychischen Reserven scheinen durch den Winter (und evtl. auch durch unser Lebensalter und Krisenmanagement) aufgebraucht und kraftlos zu sein, um sich auf die helle Jahreszeit mit den damit verbundenen Aktivitäten umstellen zu können.
Als Ursache werden nach den dunklen Wintertagen Hormonumstellungen durch jetzt längere Lichtzeiten angeführt: Lichtreize im Frühjahr aktivieren die Produktion des stimmungsaufhellenden Hormons Serotonin, während gleichzeitig unser Körper noch auf die dunklere Winterphase eingestellt ist und das für den Schlaf zuständige Hormon Melatonin übermäßig produziert. Die Wechselwirkung dieser beiden Hormone macht den Körper verständlicher Weise müde.
Der eine nimmt die Frühjahrmüdigkeit durch Wetterfühligkeit, Ab- und Niedergeschlagenheit, Schwindel, Kreislaufschwäche und Gereiztheit wahr, fühlt sich schlapp, ist aber nicht depressiv. Andere dagegen spüren neben gedrückter Stimmung und gesteigerter Antriebsschwäche auch noch Interesselosigkeit, Ängste und Schuldgefühle, fühlen sich ohne erkennbaren Grund wertlos, überfordert und hoffnungslos.
Da ist die Grenze zur Depression schon nicht mehr wahrnehmbar …
Nach dem Thema »Alter«, mit dem ich mich zuletzt hier auseinandergesetzt habe, werde ich mich jetzt ausführlicher mit dem Thema »Depression« in dafür typischen Lebenssituationen beschäftigen und weiter über meine Depression oder Frühjahrsmüdigkeit berichten.
Herzlich,
Stephan
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