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Ausgerechnet in der Ruhephase


Ausgerechnet in der Ruhephase

 

Ausgerechnet jetzt, wo ich trotz meines Befundes eines metastasierenden Krebses und wider ärztlicher Erkenntnis doch schon vier Jahre überlebt habe, überkommen mich Depressionen.
 
In meiner eigentlich schwierigsten Zeit nach dem Krebsbefund (»Nur noch wenige Monate Restlebenslaufzeit«) war ich bei meinem Überlebenskampf und der Bekämpfung von Belastungen vollends mit der Suche nach Lösungen beschäftigt. Nun, da ein längerfristiges Überleben möglich zu sein scheint, ist jede Art von Depression umso unverständlicher.
 
Dagegen spricht aber eine Lebenserfahrung: In Zeiten des Kampfes ums pure Überleben wie z.B. Kriegs- und Kampfzeiten ist für Depressionen wenig bis keine Zeit vorhanden. Depressionen brauchen Zeit, um aufzubrechen, brauchen aber auch Zeit, um wieder abzuschwächen.
 
Ich bin mir sicher, dass mehr Menschen unter irgendeiner Depression gelitten haben oder leiden, als wir (und sie selber) glauben: Wer ist schon bereit, zuzugeben, depressiv zu sein, bzw. unter Depressionen zu leiden, besonders unter Männern?!
 
Männer scheuen die öffentliche »Auseinandersetzung mit ihrer Psyche« mehr als Frauen, denn es wird als scheinbare Schwäche wahrgenommen, wenn man solche Probleme zugibt. Männer regeln das alleine, ohne Mitwisser – eine eher gefährliche Selbstüberschätzung!
 
Männliches Selbstbewusstsein definiert sich zu einem großen Teil über Leistung und Antriebsstärke. Daher gibt es für Männer in ihrem beruflichen Umfeld in der Regel keine Ansprechpartner, an die sie sich wenden können. Mann mit Depressionen heißt für viele heute immer noch: »Weichei«!
 
Aber auch im privaten Bereich verhindert die vorherrschende Männerrolle, sich offen damit auseinandersetzen. Die sich daraus ergebenden Probleme werden eher vertuscht und versteckt, mit welchen schwerwiegenden Folgen auch immer.
 
Die Selbstmordrate unter Männern ist erwiesener Maßen erheblich höher als unter Frauen. – Bleiben wir trotz der bedrückenden Stimmung am Thema dran …
 
Gott sei Dank ist der Frühling voll entfacht: Blühende Wiesen, Sträucher und Bäume, das macht alles etwas leichter …
 

Herzlich,
 
Stephan
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Ein Morgengruß


Mein heutiger Morgengruß


 


 
Guten Morgen,

 
 
 
hier ist der virtuelle Zimmerservice
mit duftendem Kaffee,
leckeren Brötchen,
erlesenem Aufschnitt
und frisch zubereiteter Konfitüre
 
für all diejenigen,
die heute Morgen
vor dem Bildschirm sitzen
und noch nichts gegessen haben.
 
Bitte Augen zu machen,
sich alles vorstellen
und genießen.
 
Vorteil: Dieses Frühstück hat keine Kalorien
und man kann den Tag unbeschwert angehen …
 
Man kann jetzt aber auch richtig frühstücken gehen!
 
Gib
auf jeden Fall
jedem Tag
die Chance,
der Schönste deines Lebens
zu werden !
 
 

Herzlich,
 
Stephan
————
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Das Fieber der Psyche: Depressionen


Das Fieber der Psyche: Depressionen

 

Wahrscheinlich haben viel mehr Menschen mit (wenn auch zeitlich oder stimmungsmäßig begrenzten) Depressionen zu tun.
 
Für mich sind Depressionen das Fieber der Psyche: Irgendwas ist nicht in Ordnung, irgendwo muss in der Psyche etwas ge- und bereinigt werden. Höchste Zeit, denn zu langes Fieber kann tödlich sein.
 
Normalerweise hilft Fieber, feindliche Angreifer im Körper (Viren) abzutöten. – Die Heilkraft des (zeitlich begrenzten) Fiebers ist unbestritten. Unter erhöhter Körpertemperatur gedeihen Krankheitserreger nun mal erheblich schlechter. Zudem soll nach neueren Forschungsergebnissen gerade im Fieber das Immunsystem effektiver arbeiten.
 
Je früher Eindringlinge entdeckt und je eher diese von Immunzellen bekämpft werden können, desto schneller und erfolgreicher kann der Körper mit einer Krankheit fertig werden. Fieber beschleunigt diesen Prozess immens. Deshalb sollte man ja auch mit fiebersenkenden Medikamenten vorsichtig umgehen, da sie den Körper eher behindern, als ihm helfen. – Vielleicht sind auch Depressionen eine Art Körpersprache, Hilfsmittel, defekte Psyche wahr- und ernst zu nehmen, um sie zu »reparieren«.
 
Entscheidend für die Auswirkungen einer Depression ist, wie der Betroffene mit seinen Problemen und Befindlichkeiten umgeht, bzw. ob er überhaupt noch in der Lage ist, seinen Zustand zu erkennen und sich alleine aus diesem oft tiefen emotionalen Loch zu befreien.
 
Ein mir vertrautes Hilfsmittel ist die intensive Beschäftigung mit dem Problem: Spreche und schreibe über dein Problem. Setze dich damit auseinander, bevor eine für dich nicht mehr steuerbare Eigendynamik einsetzt oder andere das Zepter für dich in die Hand nehmen (was nicht immer ein Vorteil sein muss!). So zumindest habe ich meine Krise Krebs bisher gemanagt.
 
Oder:
 
Suche dir rechtzeitig professionelle Hilfe, aber schau dir diese Hilfe genau an: Ist sie vertrauenswürdig? – Entspricht sie deinen Intentionen?! (Für den Partner einer auch kurzzeitig depressiven Persönlichkeit: Suche für deinen depressiven Partner nach oben aufgeführten Aspekten professionelle Hilfe, z.B. in Selbsthilfegruppen oder bei Ärzten und Psychotherapeuten)!
 
Aber überstürze nichts, lass Ruhe walten, nimm dir Zeit, so du sie noch hast: Aber bleib dran …
 
Bleiben wir dran …
 

Herzlich,
 
Stephan
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Morgen- und Nachtempfehlung zur Problemlöung

 

Eine MORGEN- wie NACHT-EMPFEHLUNG:
 

Problemlösung:

 

 

 
Ein Problem zu lösen
 
heißt
 
»Sich vom Problem zu lösen«;

 

Goethe

 

Herzlich,

 
Stephan
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Exkurs: Der kritische Patient

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Antwort auf einen Leserbrief zum Thema Depression

 


Antwort auf einen Leserbrief zum Thema Depression
 

In einem Leserbrief als Privatnachricht (PN) schreibt mir jemand zum letzen Beitrag, wie wichtig es doch sei, zu reden, aber dabei auch auf seine Worte zu achten. Er selbst habe mit manchem Problem zu kämpfen. Er zitiert weise Sprüche aus der Bibel, die hervorheben, welchen Einfluss Worte (und Gedanken) im Guten wie im Bösen haben.
 
Seinen Brief habe ich sehr aufmerksam gelesen. Er trifft in manchen einfühlenden Passagen meine derzeitige Befindlichkeit sehr gut und regt mich an, mich weiter mit diesem Thema zu beschäftigen.
 
Ich bin kein Arzt, kein Psychotherapeut, erst Recht kein Fachmann für Depressionen. Da gibt es sicherlich reichlich Literatur und noch mehr exzellente, aber auch vermeintliche Fachleute. Und dennoch: Wer wie ich als Autodidakt einmal unter einer Depression gelitten und sie wahr- und ernst genommen hat, wird zu ganz persönlichen und eigenen Erkenntnissen kommen.
 
Seit meinem Krebsbefall ist es meine Art im Umgang mit Krankheit und Problemen, mich mit einer (meiner) Krankheit auseinanderzusetzen, mich einfühlend und wissend zu machen, Vertrauen in meinen Körper aufzubauen und offen für seine Signale und deren Bedeutung für mich zu sein, aber auch kritikfähig für alle mir angeratenen Medikationen bzw. Therapieformen zu werden.
 
Dies gelingt mal mehr, mal weniger. – Immerhin, ich lebe noch trotz meiner als sehr gering eingeschätzten Lebenserwartung bezüglich der bei mir aufgefundenen Metastasen einer kleinzelligen, aggressiven Krebsart.
 
Warum soll aber dieses Prinzip der Selbstverantwortlichkeit, des Selbstvertrauens und der Selbstkritik nicht auch im Umgang mit der (meiner) Psyche funktionieren?!
 
Zurück zum obig erwähnten Leserbrief. Im letzten Satz geht der Briefeschreiber selbst noch einmal auf sich ganz persönlich ein:


»Es gibt in dieser Hinsicht so manches zu überwinden, denn falsche Informationen bringen auch mich aus dem seelischen Gleichgewicht.
 
Es ist auf jeden Fall ein wichtiges Thema!!«
 

Wenn wir offen und gleichzeitig kritikfähig werden und bleiben, in uns hinein hören, an uns selber glauben und/oder als Gläubige den Atem und die Weisheit Gottes versuchen zu spüren, dessen Weisheit mit Sicherheit in Allem und jeder kleinsten Zelle seiner Schöpfung offen oder verborgen (je nach Sichtweise) steckt, dann werden wir selbst zu Wissenden, erschließen uns ein lebensbejahendes Potential, das wir in uns tragen und das uns, wenn nicht körperlich, dann zumindest geistig heilen kann. Dazu wird jeder seinen eigenen Weg finden müssen oder (bewusst oder unbewusst) gefunden haben, gemäß des Sprichwortes »Viele Wege führen nach Rom« bzw. »Viele Wege führen zum Ziel«. Aber bei und mit sich selbst (Hilfe von außerhalb nicht ausgeschlossen) anzufangen, ist mit Sicherheit der direkteste und schnellste Weg.
 
Indem wir uns darüber mitteilen und austauschen, können wir uns mit unseren Gedanken und Sichtweisen zu eigenen wichtigen und wertvollen Erkenntnissen befruchten, denn nur die helfen uns wirklich weiter …
 
In diesem Sinne, …
 
Danke für alle Briefe, die ich bekommen habe …
 
Herzlich,
 
Stephan
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Frühjahrsmüdigkeit oder Depression ?

 

Frühjahrsmüdigkeit oder Depression?
 

So verschieden ist die Welt, so verschieden ist man selbst. – Alles scheint seine oder eine Zeit zu haben, bei dem einen nie oder selten, bei dem anderen irgendwann und dann verstärkt, bei dem nächsten häufig oder immer …
 
Schaut man sich zu diesem Thema im Internet um, so scheint vermehrter Gesprächsbedarf durchaus vorhanden zu sein. Die von seiner Umwelt nicht wahr- und ernst genommenen Depressionen eines beruflich erfolgreichen Nationaltorwartes (Robert Enke) und sein Selbstmord haben die Öffentlichkeit zumindest für eine kurze Zeit sensibler für dieses Thema gemacht.
 
Gründe, in ein emotionales Loch zu fallen, depressiv zu werden gibt es neben naturbedingten Hormonumstellungen wie z.B. bei der Frühjahrsmüdigkeit (siehe vorherigen Beitrag) viele:
 
Längere Zeit andauernde Belastungen körperlicher und seelischer Art oder immer wiederkehrende belastende Umstände wie nicht auszuhaltender Erfolgsdruck, berufliche und/oder private Überforderung oder Niederlagen, körperlicher Stress und psychische Belastungen einer schwerwiegenden Krankheit, Ängste, oder stetige finanzielle Probleme, Schuldgefühle oder Liebeskummer können unseren Organismus so unter Druck setzen, dass irgendwann unsere Selbstheilungskräfte erschöpft sind.
 
Wie aber gehen wir dann mit uns und unseren Problemen um?
 
Für Außenstehende als scheinbar nichtig erscheinende Dinge können für den depressiv Betroffenen höchst schwerwiegend sein und fatale und gefährliche Folgen haben. Da bedarf es dann oft nur noch einer normalen Frühjahrsmüdigkeit, um in ein tiefes emotionales Loch zu fallen.
 
Ohne unter das oben beschriebene Raster zu fallen, wage ich mich jetzt immerhin, mir selber die Frage zu gestatten: Bin auch ich für Depressionen anfällig?
 
»Soll ich dem nachgehen oder wird alles dadurch nur noch schlimmer?«, ist sicherlich eine typische Frage eines erstmals Betroffenen, wie ich derzeit einer bin. Erst recht, wenn die Umwelt einen bisher immer nur als antriebsstark, gut gelaunt und letztendlich ohne »wirkliche« Probleme angesehen hat. Für nicht betroffene Außenstehende ist es kaum verständlich, wenn gerade solch ein Mensch sich beklagt. »Den Krebs hast du ja überstanden, eine dich umsorgende attraktive Frau an deiner Seite, und finanziell abgesichert bist Du auch!« -– Was will man mehr?!
 
Nichts habe ich überstanden, aber vieles ausgestanden, das Leben neu entdeckt, der Krebs scheint zum Stillstand gebracht … für all das bin ich unendlich und zu tiefst dankbar. – Doch ändert dies vorerst meine depressive Befindlichkeit nicht. – Stimmungen und Gemütsschwankungen lassen sich nicht auf Knopfdruck abändern oder ausschalten. Aber man kann daran arbeiten, dafür beten, alle Sinne und deren Wahrnehmungen öffnen!
 
Das tue ich, in dem ich z.B. darüber spreche und schreibe – und bin damit schon gleich wieder ein kleines Stück weiter in Richtung Heilung …
 

Herzlich,
 
Stephan
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Erst einmal nur Frühjahrsmüdigkeit

 

Trotz erster Sonnenstrahlen, trotz angenehmer Wohlfühltemperatur, trotz des extrem auftretenden Wachstums draußen in der Natur …
 
Alles regt, räkelt und bewegt sich, nur ich nicht … – Woran liegt’s?
 


Erst einmal nur Frühjahrsmüdigkeit
 

Zur Zeit legt die Natur, insbesondere unsere Pflanzenwelt ein Tempo vor, dem wir kaum folgen können.
 
Gerade haben wir den langen, Schnee reichen Winter (und das Schneeschaufeln) mit seinen dunklen Tagen hinter uns gelassen, überfällt uns mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen schon die Frühjahrsmüdigkeit. Über 50 % Prozent der Männer und noch mehr Frauen fühlen sich zwischen März und Mai davon betroffen.
Habe ich bisher darüber nur verständnislos lächeln können, fühle ich mich in diesem Jahr erstmals total betroffen.
 
Einige haben unter Frühjahrmüdigkeit immer schon gelitten, andere wie ich erst jetzt mit zunehmendem Alter und nach scheinbar vorerst überstandener Krisenzeit (Krebsbefund »Nur noch wenige Monate Restlebenslaufzeit«): Unsere körperlichen und psychischen Reserven scheinen durch den Winter (und evtl. auch durch unser Lebensalter und Krisenmanagement) aufgebraucht und kraftlos zu sein, um sich auf die helle Jahreszeit mit den damit verbundenen Aktivitäten umstellen zu können.
Als Ursache werden nach den dunklen Wintertagen Hormonumstellungen durch jetzt längere Lichtzeiten angeführt: Lichtreize im Frühjahr aktivieren die Produktion des stimmungsaufhellenden Hormons Serotonin, während gleichzeitig unser Körper noch auf die dunklere Winterphase eingestellt ist und das für den Schlaf zuständige Hormon Melatonin übermäßig produziert. Die Wechselwirkung dieser beiden Hormone macht den Körper verständlicher Weise müde.
 
Der eine nimmt die Frühjahrmüdigkeit durch Wetterfühligkeit, Ab- und Niedergeschlagenheit, Schwindel, Kreislaufschwäche und Gereiztheit wahr, fühlt sich schlapp, ist aber nicht depressiv. Andere dagegen spüren neben gedrückter Stimmung und gesteigerter Antriebsschwäche auch noch Interesselosigkeit, Ängste und Schuldgefühle, fühlen sich ohne erkennbaren Grund wertlos, überfordert und hoffnungslos.
 
Da ist die Grenze zur Depression schon nicht mehr wahrnehmbar …
 

Nach dem Thema »Alter«, mit dem ich mich zuletzt hier auseinandergesetzt habe, werde ich mich jetzt ausführlicher mit dem Thema »Depression« in dafür typischen Lebenssituationen beschäftigen und weiter über meine Depression oder Frühjahrsmüdigkeit berichten.
 
Herzlich,
 
Stephan
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»Soll der Mensch von der Erfahrung mit dem Sterben erzählen?« – »Ich habe Krebs!«

 

»Soll der Mensch von der Erfahrung mit dem Sterben erzählen?«, fragen sich die Medien und Jannis Kucharz in www.evangelisch.de in einem Beitrag unter der Überschrift: Literatur: „Ich habe Krebs“

 


Auch ich habe Krebs

 

Wenn die Hälfte aller Männer und ein Drittel aller Frauen mindestens einmal im Leben mit Krebs und seinen Auswirkungen zu tun haben (Tendenz steigend!), nicht mitgezählt die mitbetroffenen Partner(innen), Familienangehörigen, Freunde und Verwandten, dann wird wohl jedem klar: Natürlich muss darüber gesprochen werden, aber natürlich nicht zu jeder Zeit und zu jedem Anlass.
 
Wie zum Leben der Tod, so gehört zur Gesundheit die Krankheit: Alle waren oder werden wir im Leben einmal krank: Krankheiten gehören somit zum Leben und verdeutlichen uns immer wieder, dass wir Menschen nicht perfekt und vollkommen sind. Gleichzeitig ist all unser Bemühen natürlich darauf ausgerichtet, Krankheiten zu heilen oder zumindest die Folgen für die betroffenen Menschen erträglich zu machen. Darüber hinaus begreifen wir oft erst durch Krankheit, wie wertvoll Gesundheit (bezüglich des Körpers wie auch der Psyche) im Leben ist.
 
Als im April 2006 über mich völlig unerwartet die Nachricht »Nur noch wenige Monate« mit der Diagnose »Eine sehr aggressive, kleinzellige Krebsart« hereinbricht, beginnt auch für mich dieser schmerzhafte aber auch zugleich befreiende Lernprozess, meine lebensbedrohende Krankheit und damit meine Vergänglichkeit anzuschauen und zu akzeptieren, mit ihr fertig zu werden.
 
Das geht am besten, wenn man sich damit auch auseinandersetzt, darüber spricht oder schreibt. – Mir zumindest (wie vielen anderen auch) hat das Schreiben über meinen Krebs geholfen.
 
Schicksalsschläge können einen Menschen sehr verändern, zum Negativen, indem man verbittert und vereinsamt, weil man z.B. nicht darüber spricht und sich austauscht, oder aber zum Positiven, in dem man das Beste daraus macht. – Letzteres versuche ich, auch wenn es immer wieder Menschen gibt, die sich über das Thema Krebs erregen, aufregen, andererseits sich aber immer wieder voyeurhaft in diese Seiten einklicken, sie gar verärgert kommentieren oder mit schlechten Bewertungen abzustrafen versuchen, anstatt sich mit Dingen zu beschäftigen, die sie zufrieden stellen und/oder glücklicher machen, die ihrem (hoffentlich gesunden) Lebensspielraum am nähesten kommen und sie weiterbringen … – Nur für uns (zumindest bewussten) Krebspatienten ist auch die Krankheit und der Tod ein Spielgefährte des Lebens, der ernst genommen werden will und muss. Wir kommen nicht umhin, dies wahrzunehmen, wollen wir nicht innerlich erblinden.
 

Herzlich,
 
Stephan
————
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Weisheiten und Verrücktheiten des Alters

 

Spruchsammlung zu den
Weisheiten und Verrücktheiten des Alters

 
 
»Es dauert sehr lange,
bis man jung wird.«
Pablo Picasso (1891-1973), span. Maler, Grafiker u. Bildhauer
 
 
»Bleibe jung –
damit du alt werden kannst.«
Ida Ehre (1900-89), dt. Schauspielerin
 
 
»Nimm die Erfahrung und die Urteilskraft
der Menschen über fünfzig heraus aus der Welt,
und es wird nicht genug übrigbleiben,
um ihren Bestand zu sichern.«
Henry Ford (1863-1947), amerik. Großindustrieller
 
 
»Das Leben
erscheint nur dem kurz,
der lange gelebt hat.«
Wilhelm von Scholz (1874-1969), dt. Schriftsteller, 1916-22 Dramaturg in Stuttgart
 
 
»Das Leben ist wie ein Theaterstück.
Zuerst spielt man die Hauptrolle,
dann eine Nebenrolle,
dann souffliert man den anderen,
und schließlich sieht man zu,
wie der Vorhang fällt.«
Winston Spencer Churchill (1874-1965), brit. Staatsmann
 
 
»Der Fortschritt
macht das Altern nicht leichter,
aber länger!«
Susanne Fröhlich, Fernseh- und Rundfunkmoderatorin, *1962
 
 
»Das ganze Geheimnis,
sein Leben zu verlängern,
besteht darin,
es nicht zu verkürzen.«
Ernst von Feuchtersleben (1806-49), östr. Schriftsteller
 
 
»Alle wollen alt werden,
aber keiner will es sein!«
Gustav Knuth, deutscher Schauspieler, 1901 – 1987
 
 
»Das Menschenleben ist seltsam eingerichtet:
Nach den Jahren der Last
hat man die Last der Jahre.«
Johann Wolfgang von Goethe, dt. Dichter, 1749-1832
 
 
»Alternde Menschen sind wie Museen:
Nicht auf die Fassade kommt es an,
sondern auf die Schätze im Innern.«
Jeanne Moreau (*1928), frz. Filmschauspielerin
 
 
»Alter macht immer weiß,
aber nicht immer weise.«
Sprichwort
 
 
»Man ist in den besten Jahren,
wenn man die guten hinter sich hat.«
André Maurois (1885-1967), eitle. Emile Herzog, frz. Schriftsteller
 
 
»Das Greisenalter,
das alle zu erreichen wünschen,
klagen alle an,
wenn sie es erreicht haben.«
Marcus Tullius Cicero, römischer Redner, 106-43 v.Chr.
 
 
»Nur ein Narr feiert,
dass er älter wird.«
George Bernard Shaw, irischer Dramatiker, 1856-1950
 
 
»Wer nur darauf baut,
schön und begehrenswert zu sein,
ja,
der hat es natürlich schwer
beim Älterwerden.«
Witta Pohl, deutsche Schauspielerin
 
 
»Ein Mann mit weißem Haar
ist wie ein Haus mit Schnee auf dem Dach.
Es beweist noch lange nicht,
dass im Herd kein Feuer ist.«
Maurice Chevalier (1888-1972), frz. Chansonnier u. Filmschauspieler
 
 
»Eben wenn man alt ist,
muss man zeigen,
dass man noch Lust hat
zu leben.«
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), dt. Dichter
 
 
»Wer nicht den Verstand seines Alters hat,
der hat das ganze Unglück seines Alters.«
Voltaire, frz. Schriftst. u. Phil., 1694-1778
 
 
»Dass alles vergeht,
weiß man schon in der Jugend;
aber wie schnell alles vergeht,
erfährt man erst im Alter.«
Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916), östr. Schriftstellerin
 
 
»Ich finde das Alter
nicht arm an Freuden;
Farben und Quellen
dieser Freuden
sind nur anders.«
Alexander von Humboldt (1769-1859), dt. Naturforscher u. Geograf
 
 

Herzlich,
 
Stephan
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